Verhärtung in der Aussenpolitik gegenüber den USA
Hillary kehrt ohne Ergebnisse
in die USA zurück. Obama schiebt Brasilienbesuch auf.
Die positive Agenda, die die US-Staatssekretärin, Hillary Clinton, bei ihrem Besuch in Brasilia am 3.2.2010 eröffnen wollte, wird kaum noch realisiert werden, wenigstens bis zum Ende der Präsidentschaft von Luiz Inácio Lula da Silva. Trotz des protokollarischen Essens war der Empfang im Auswärtigen Amt nicht sehr diplomatisch. Beide, Lula und Außenminister Celso Amorim, zogen es vor, das Treffen zu nutzen, um ihre Positionen bei den Verhandlungen mit dem Iran zu betonen und die Handelsbeschränkungen in Bezug auf Ethanol und die durch Welthandelsorganisation genehmigten (WTO) Gegenmaßnahmen im Falle der Baumwolle herauszustellen. Clinton, die in einem freundschaftlichen Kontakt erwartet hatte, die brasilianische Regierung davon zu überzeugen, den F-18 Super Hornet zu kaufen, fuhr enttäuscht davon. Die Brasilianer sagen, dass sie kein Vertrauen in die Beziehungen mit den USA haben, klagte sie gegenüber ihrer Begleitung. Das Schlimmste für die Staatsekretärin waren die Aussagen Amorims über die Unterstützung des Iran: Wir können uns nicht beugen. Wir müssen mit unserem eigenen Kopf denken, erklärte Amorim. Lula, wiederum sagte, dass man den Iran nicht an die Wand stellen könne. Die unmittelbare Folge der Position Brasiliens wird die unbefristete Aufschiebung des Besuches von Präsident Barack Obama sein, der im ersten Halbjahr erfolgen sollte. IfB/05/03/2010