95% des Amazonaswaldes bedroht
Ein Bericht der Weltbank mit dem Titel Bewertung des Risikos vom Absterben des Amazonaswaldes schätzt das Risiko eines Kollaps des Amazonas-Regenwaldes sehr hoch ein und zwar wegen der Verbindung von drei Faktoren: der Entwaldung, des Klimawandels und der Waldbrände. Darin wird festgestellt, dass im Jahr 2025 etwa 75% des Waldes verloren sind. Im Jahre 2075 würden nur noch 5% der Wälder in Ost-Amazonien vorhanden sein.
Die Studie, die auf die Zusammenarbeit von Carlos Nobre und Gilvan Sampaio des brasilianischen Nationalen Institut für Weltraumforschung (INPE) zählen konnte, arbeitet mit dem Begriff des Absterbens des Amazonas (Amazon Dieback), ein Begriff, der von einer Reduzierung von forstlicher Biomasse ausgeht. Wir können sagen, dass es das Risiko eines Zusammenbruchs eines Waldabschnittes ist. Es ist der Punkt, den ein Wald erreicht, an dem er selbst bei Wiederaufforstung nicht mehr zu seinem ursprünglichen Potential zurückkehren kann, erläutert Sampaio. Das Risiko eines Kollaps ergibt sich vor allem im Osten Amazoniens, also besonders in den Staaten Pará und Maranhno. Hier würde sich auf Grund des Klimawandels und der Waldbrände eine Biomasse ergeben, die etwa einer Savannenvegetation entspräche. Der Süden Amazoniens, der die Staaten Mato Grosso und den Süden Parás umfasst, wäre vor allem durch die Waldbrände bedroht. Das hätte auch Konsequenzen für andere Regionen, wie etwa den Nordosten, wo die Caatinga-Vegetation von einer Halbwüsten-Vegetation abgelöst würde. Dazu erklärt Sampaio: Das Risiko ist hoch. Wir haben bereits fast 20% des Amazonas abgeholzt. Bei 40% Entwaldung und unter Berücksichtigung der Auswirkungen der globalen Erwärmung ist der Raum endgültig verwüstet. Wenn wir den bisherigen Abholzungsrhythmus beibehalten, wie er in den letzten 10 Jahren sich vollzog, werden wir den Punkt ohne Rückkehrmöglichkeit um das Jahr 2050 erreichen.
(amazonia.org/IfB/04/03/2010)