Protest in Uran-Mine von Caetité 

rzlich kam auf den Tisch des Ministers für Wissenschaft und Technologie, Mercadante, ein brisante Bericht gegen leitende Mitglieder des brasilianischen Atomprogramms. Es handelte sich um Beschwerden von Bediensteten, die im Institut für Kernenergie (IPEN/CNEN) arbeiten. Mercadante forderte eine sofortige interne Untersuchung. Innerhalb weniger Tage kam er zu der Überzeugung, dass die Lage ernst war und beschloss zu handeln. Die erste Maßnahme war der Rücktritt des Vorsitzenden der Nationalen Kommission für Atomenergie (CNEN), Odair Dias Gonçalves, und dessen Direktorium. Gonçalves wird auch verantwortlich gemacht für die Verzögerung bei der Zulassung der Produktionsstätte von Caetité im Südwesten des Staates Bahia. Das verhinderte die Förderung von Uran und zwang Brasilien 220 Tonnen Uran-Erz im Ausland zu kaufen zu einem Preis von 40.Millionen Reais. Für Mercadante ist es besonders peinlich, da das Land eine der größten Uranvorkommen der Welt besitzt. 

Caetité ist jedoch nur die Spitze des Eisberges. Mercadante war schockiert zu erfahren, dass vier Kernreaktoren für Forschungzwecke ohne Genehmigung an drei Standorten genutzt wurden. Die Zertifizierung dieser Reaktoren wurde durch den Präsidenten des CNEN und seinen Direktor für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit Laertius Weinberge ad acta gelegt. Es macht zu viel Mühe und die Reaktoren sind sehr gut, soll Odair Gonçalves gesagt haben, als der Fall von Beamten gemeldet wurde. Unser Personal ist überlastet, erklärt er. Aber der letzte Tropfen für Mercadante bei Angra 2 war ein Dokument, dass Angra 2 über mehr als ein Jahrzehnt in Funktion ist, ohne eine ständige operative Genehmigung. 

IstoÉ/26/03/2011