DEM verliert Sitze im Senat 

Ein langsamer Prozess der Entleerung der DEM, der früheren PFL, findet im Nordosten statt, der Region, die die Partei seit ihrer Gründung als PFL im Jahre 1985 stets mit einer hohen Anzahl von Senatssitzen gehalten hat. Von den insgesamt 14 Senatoren der Partei läuft bei 8 das Mandat aus - fünf aus dem Nordosten und drei aus dem Zentral-Westen. Die Senatoren Gilberto Goellner (MT), Antonio Carlos Júnior (BA) und Adelmir Santana (DF) waren nachgerückt und konkurrieren nicht im kommenden Oktober.
Die lange Amtszeit eines Senators – sie entspricht zwei Mandaten eines Abgeordneten – ließ die Partei im Senat noch stark erscheinen, während sie im Abgeordnetenhaus schon einem Abschwung unterlag. Im Jahr 1998 errang die damalige PFL 105 Abgeordnetensitze, die größte Fraktion, vier Jahre später mit dem Sieg der PT’s Luiz Inacio Lula da Silvas gewann sie noch 84 Abgeordnete, im Jahre 2006 waren es nur noch 65 Abgeordnete und davon gingen bis zur Parlamentseröffnung noch drei verloren. So wurde sie zur viert stärksten Fraktion. Im Senat vollzog sich der Rückgang langsamer: Von 19 Senatoren im Zeitraum 1995-1998 sank sie in der folgenden Periode (1999-2002) auf 17 und umfasst heute nur noch 14. 

Im Jahr 2000 hatten wir die Verwaltung in 1200 Städten inne, bei der Kommunalwahl des Jahres 2004 waren es noch 700, heute sind es nur noch 497. Wir verlieren in den kleineren Städten und bei den unteren Einkommen, erklärten Vertreter des Parteivorstandes. Je größer die Zahl der Familien, die durch das Familienprogramm der Regierung profitieren, desto geringer die Chance als Opposition Wählerstimmen zu gewinnen.  Die Maschinerie der Regierung verhindert den Zugriff der Opposition auf die armen Wähler, erklärte der Parteivorsitzende Queiroz und ergänzte recht offen, dass die Entscheidung der Partei in die Opposition zu gehen gegen die Natur der Partei gewesen sei, deren Daseinsberechtigung bis dahin in der Bereitstellung von öffentlichen Mitteln und deren Nutzung bestanden hätte. 

VE/IfB/28/04/2010