Kommentar: Indigenes Land & Agrar-Ausstellung 

Egon Heck 

Dourados ist in Bewegung. Das Agribusiness feiert. Nur Freude. Es scheint, dass das Schreien über den Verlust der Ernte durch übermäßigen Regen verursacht, niedrige Preise für Getreide und Ethanol, hohe Preise für Dünge-und Schädlingsbekämpfungsmittel ... und viele andere Faktoren trotzdem fette Gewinne auf der «Expoagro» gewährleisten. Was zählt, ist die Schönheit der Rinder-, die Neuheiten in der Technologie bewundern, berühmte Sänger hören, angeberische Reden über die Millionen-Renditen des Agribusiness genießen. All dies, wie der Minister für Landwirtschaft, Viehzucht und Versorgung, Wagner Rossi erklärte auf einem der am meisten gesegneten Lande, durch die er gekommen sei, denn es ist fruchtbar und auf die Landwirtschaft ausgerichtet. (Diário do MS 16/05/11). 

Beim gleichen Anlass gab der Minister einen Ausspruch zum Besten, der dem Publikum bei der Eröffnung der 47. «Expoagro» sehr gefallen haben dürfte. Unter Bezugnahme auf die Guarani-Indianer, sagte er: Wir müssen diese Politik bekämpfen, die Nomaden begünstigt, die keine historische Verknüpfung mit dem produktives Land in Mato Grosso do Sul haben. (Diário do MS, ebd.) 

Herr Minister, es wäre doch gut, dass Sie, bevor Sie sich auf so ernste und tiefgründige Fragenkomplexe wie die Bindung und Beziehung des Volkes der Guarani Kaiowá zu ihren Ländereien und Territorien beziehen, sich eine gute Beratung suchen. So würden Sie es vermeiden, in die Geschichte als ein Nach-Plapperer von voreingenommenen und eigennützigen Stereotypen, wie den oben erwähnten, einzugehen. 

IfB/24/05/2011