Nuclear-Programm braucht Kontrolle
Die vorgeschlagene Umwandlung von Uran in Kernbrennstoff, Teil des brasilianischen Nuklearprogramms, braucht eine Vertiefung um zu klären, ob diese Phase des Anreicherungszyklus für das Land wirtschaftlich ist oder nicht, und ob es eine strategische Frage des Landes ist . Die Evaluierung ergibt sich aus kritischem Überlegungen hinsichtlich der Atompolitik durch Techniker des Planungsportals für die Erstellung einer Analyse. Der Text erhebt auch Einwände gegen die Wahl des Nordostens als Region, in der der Bau von vier Kernkraftwerken bis 2030 geplant ist, und zwar wegen seiner Entfernung zur Urananreicherungsanlage in Resende (Rio de Janeiro).
Am 18.6. wurde das Internet-Portal wieder geschlossen, nachdem die Kritik an Maßnahmen der Regierung deutlich erkannt wurde. Es liegen Kopien der Dokumente vor der Zensur vor. Das Portal wurde von der Abteilung Planung und strategische Investitionen (SPI), eine Abteilung des Ministeriums für Planung, geschaffen mit dem erklärten Ziel, die Debatte über die entsprechende Politik zu beeinflussen.
Am 23.6. erklärte Planungsminister Paulo Bernardo, dass das Portal wieder über das Internet zur Verfügung stehen werde, er wisse aber nicht wann. Die Website hat Missverständnisse verursacht und uns in eine missliche Lage gebracht, da es zu einem Portal für Diskussion bestimmt war, sagte er und erläuterte: Es gibt einige Probleme: eine kritische Beurteilung einiger Maßnahmen hatte die Ansichten der Ministerien nicht berücksichtigt. Der Bildungsminister Fernando Haddad rief mich an und beschwerte sich mit gutem Grund, das gleiche passierte mit der Bodenreform und dessen Minister Guilherme Cassel. Es war falsch, obwohl normal betrachtet die Techniker nur demokratische Überlegungen anstellten, die man nicht den Ministern und Ministerium zuschreiben kann. Es ist nicht meine Pflicht jeden Techniker zu verteidigen, weil ich erstens nicht mit dem Techniker übereinstimmen muss und zweitens können auch die Techniker unter sich unterschiedlicher Meinung sein. Die Inhalte des Portals bringen keine Artikel mit Autorenbezeichung, anders als auf anderen institutionellen Websites, wie bei der Zentralbank oder der IPEAt.
Die wichtigste Aufgabe des Dokuments zur Atompolitik beschäftigt sich mit der Nationalen Kommission für Nuklear-Energie (CNEN): Es wird empfohlen, dass eine Organisation, die selbst Nukleartechnologie produziert und entwickelt nicht sich selbst auch noch kontrolliert. Der Text betont, dass ein Druck auf internationaler Ebene besteht, damit die Trennung dieser Funktionen erfolgt, wie auch anderswo in der Welt. Es ist beruht auf dem Gesetz Nr.. 6189 aus dem Jahre 1974, das der CNEN ein Monopol zuweist hinsichtlich der Funktionen Überwachung, Forschung, Entwicklung und Stromerzeugung aus Kernkraftwerke.
Ein weiterer Kritikpunkt des Dokuments handelt über die unterschiedlichen Interessen" zwischen der Marine, die die Ultrazentrifugen für den nuklearen Brennstoffkreislauf besitzt, und der Nuklear-Industrie Brasiliens (INB), die die Kernbrennstoffe produziert.
Über Interessenkonflikte zwischen der Marine und der INB schreibt das Dokument, dass die Marine es sich nicht leisten könne die Kosten für eine neue Fabrik mit Ultrazentrifugen zu errichten und auch nicht beabsichtige, Technologien der INB zu übertragen. Es erwähnt auch, dass die INB, durch Gesetz, keine direkten Mittel für die Marine zur Verfügung stellen dürfe.
Zwar sind die Bemühungen des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie (MCT) - verantwortlich für die Atompolitik - zur Überwindung dieser Blockade anzuerkennen, betont der Website, es seien aber keine Möglichkeiten festgestellt worden, die den Bau der Fabrik finanzieren könnten. Der Bericht sagt, es ist unklar, warum die MCT selbst nicht direkt in ihrem Hauhalt die Zahlungen für die Marine Brasiliens ausweist.
Es wird geschätzt, dass zwischen 2016 und 2027, Kernkraftwerke für 40% des weltweiten Energiebedarfs aufkommen, in Brasilien sind es heute rund 3%.
Der Bericht enthält auch Kritik am brasilianischen Atomprogramm durch den Rechnungshof (TCU), die das Fehlen von Sicherheitseinrichtungen und das hohe Durchschnittsalter, 52 Jahre, der Humanressourcen beim CNEN hinterfragt. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Planung, in dem Szenario einer alternden Beschäftigungsstruktur in diesem Sektor, wo 40% der Arbeitnehmer sich dem Ruhestand nähern, es klar sei, dass, wenn Brasilien, einen neuen Impuls im Nuklearbereich fördern will, besondere politische Maßnahmen in diesem produzieren Ausbildungsbereich ergreifen muss.
Es ist die Auswertung über die Sicherheit, die auf die Schwierigkeiten der räumlichen Distanz hinweisen, dass nämlich die Entfernungsrisiken zwischen den neuen Anlagen in der Nordostregion und Resende recht hoch seien. Dort heißt es: Da die Logistik für den Transport des angereicherten Urans äußerst sensibel ist, sollte das bei der Ansiedlung von neuen Anlagen berücksichtigt werden, so dass es beim Transport von Kernbrennstoffen zu keiner signifikanten Erhöhung der Kosten für den Betrieb dieser neuen Einheiten komme .
Im Wortlaut:
Die Technologie zur Anreicherung von Uran, über die Nutzung derUltrazentrifugen obliegt der Marine. Aber die Interessen der Marine und der brasilianischen Nuklear-Industrie (INB), eine Aktiengesellschaft verantwortlich für die Herstellung von Kernbrennstoff in Brasilien, scheinen sich zu widersprechen. INB müsste hunderte von Ultrazentrifugen bereits im Jahr 2011 nutzen , um 60% der Nachfrage von Angra 1 und 2 zu befriedigen, im Gegensatz zu 20% heute. Aber die Marine hat heute keine Produktionskapazitäten um diese Forderung zu erfüllen.
VE/IfB/23/06/2010