70% der Nahrungsmittel stammen aus Familienbetrieben
Wie der Minister für landwirtschaftliche Entwicklung Afonso Florenz gegenüber
der Zeitschrift «CartaMaior» erklärte zeige schon die Landwirtschaftszählung
des Jahres 2006 durch das Statistische Bundesamt IBGE die Bedeutung der
von Familien betriebenen Landwirtschaft für die Volkswirtschaft insgesamt,
d.h. der durch die Agrarreform Angesiedelten, der traditionellen Bauern
und Bevölkerungsgruppen. Brasilien hat 5,1 Millionen landwirtschaftliche
Betriebe, von denen 4,3 Millionen bäuerliche Betriebe sind. Auf nur 24%
der bewirtschafteten Flächen des Landes sind 74% aller in diesem Bereich
Beschäftigten tätig, d.h. 12 Millionen Menschen. Die Familienbetriebe erbringen
33% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Agrarbereich oder 10% des nationalen
BIP. Sie sind für 87% der brasilianischen Produktion von Maniok zuständig,
bei Bohnen 70%, bei 58% der Milch, 59% der Schweine, 50% des Geflügels,
bei 46% von Mais und 38% des Kaffees. Das heißt, trotz einiger jährlicher
Schwankungen, kann man sagen, dass etwa 70% der Nahrung, die auf dem Tisch
der Brasilianer landen, von Kleinbauern produziert werden.
Um diesem strategischen
Segment der brasilianischen Wirtschaft gerecht zu werden, baut die Regierung
den «Familien-Ernte-Plan für 2011/2012» aus, der einen bedeutenden Fortschritt
in der wirtschaftlichen Organisation bedeutet. Es ist ein Wirtschaftsplan,
der den Familienbetrieb organisiert, ihn festigt und ausbaut bei seiner
Rolle zur Versorgung von Lebensmitteln für ein wachsendes Land, gleichzeitig
bewirkt er eine bessere Verteilung von Einkommen und soziale Integration.
Diesen Plan startete Präsidentin Rousseff am12. Juli mit einer Kreditsumme von 16 Mrd R$. Dabei liegt der Zinssatz bei 1% für Kredite bis zu 10.000 R$ und bei 2% für höhere Kreditsummen, ein für brasilianische Verhältnisse äußerst günstiges Kreditangebot. Dilma Rousseff erklärte in ihrer Rede in der Stadt Francisco Beltrão, im Staat Paraná, dass dieser Bereich verantwortlich sei für eine außergewöhnliche Leistung des Landes: Dieser Erfolg besteht in der Reduzierung von Ungleichheit. Die landwirtschaftlichen Familienbetriebe schaffen ein demokratischeres Brasilien Wir wollen die Nachfrage nach Familiebetrieben fördern, damit sie sich immer mehr entwickeln können und für ein angemessenes Einkommen sorgen, erläuterte sie und ergänzte, dass sie diese segensvolle Erbschaft von ihrem Vorgänger Luiz Inacio Lula da Silva erhalten habe und so die familienbezogene Landwirtschaft effizient voran bringen könne.
CartaMaior/IfB/12/07/2011