Vorbereitungen für Terra Livre 2010 angelaufen 

Bei einer Versammlung der indigenen Vertreter diese Woche in Brasília, evaluierte die Artikulation der indigenen Völker Brasiliens (APIB) die Forschritte der indigenen Bewegung und legte das Programm für das Lager Terra Livre 2010 fest, das von 16.-20.8.2010 in Campo Grande, Mato Grosso do Sul, stattfinden wird. 

Beim Treffen, das einmal im Jahr stattfindet, werden territoriale Fragen der Guarani Kaiowá und Terena in Mato Grosso do Sul, die Kriminalisierung der indigenen Völker im Nordosten des Landes, das Agrogeschäft, Ausbeutung von Holz und Mineralien sowie Großprojekte des Programms für beschleunigtes Wachstum, wie das Kraftwerk Belo Monte, behandelt. 

Terra Livre bietet Gelegenheit zur Meinungsäußerung und zum erneuten Dialog mit der Regierung vor allem hinsichtlich der Rechte, die Bundesverfassung, Konvention 169 und Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigenen Völker garantieren. 

Das Lager Terra Livre findet diesmal in Mato Grosso do Sul statt, in einer Region mit den meisten Gewaltakten gegen Indios. Laut Bericht des CIMI „Gewalt gegen die indigenen Völker Brasiliens – 2009“ wurden hier im letzten Jahr 33 Indios ermordet. Die Gewalt steht in direktem Zusammenhang mit Landkonflikten. Fazendeiros der Soja- und Zuckerrohrplantagen sowie Viehzüchtern sind Gegner der indigenen Gemeinschaften, die Anspruch auf ihre traditionellen Gebiete erheben. 

Für die Wissenschaftlerin Iara Bonin sind die Landkonflikte und die Aggressionen gegen die Guarani „institutioneller Rassismus“ und die Professorin Lucia Helena Rangel bezeichnet die Gewalt als „Genozid“. 

Die Guarani sind das größte indigene Volk im Land. In Mato Grosso do Sul leben neben den rund 45.000 Guarani unter anderen noch die Gemeinschaften Terena, Kadiwéu und Xinikinawa. Die meisten leben zusammengepfercht auf kleinen Landstrichen oder haben Lager entlang der Straßen aufgeschlagen. 

Mobilisierung gegen Belo Monte 

Vor dem Lager Terra Livre findet vom 9.-12.8.2010 in Pará ein Treffen der indigenen Völker am Xingu gegen den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte statt, zu dem die Koordination der Indigenen Organisationen vom brasilianischen Amazonien (COIAB) alle indigenen Vertreter aus den Bundesstaaten in Amazonien einlädt. 

Neben Belo Monte werden auch Probleme und Herausforderung diskutiert, wie Marcos Apurinã von der COIAB berichtet. Die Ergebnisse dieser Versammlung werden bei Terra Livre in Campo Grande eingebracht. 

CIMI/22.07.2010