CIMI besucht inhaftierte Tupinambá in Bahia
Paulo Machado Guimarães, Anwalt des Indigenen Missionsrates, und Dr. Valdir Mesquita, Anwalt der indigenen Familien, besuchten letzte Woche die Geschwister Rosivaldo Ferreira da Silva, besser bekannt als Kazike Babau und Gilvado de Jesus im Gefängnis.
Am 27. Juni 2010 waren Saulo Feitosa, Sekretär des CIMI, sowie Haroldo, Genário und Eduardo, Mitglieder des CIMI in Jiquié bei den inhaftierten Glicéria Tupinambá und ihrem zweimonatigen Kinde Eruthawã.
Tagelang keine Informationen über den Verbleib der indigenen Vertreter
Babau wurde im März und Givaldo im April verhaftet. Die beiden saßen bis 18. Juni im Karzer der Bundespolizei in Mossoró (RN) und wurden dann ins Gefängnis nach Ilhéus überstellt mit einem Stopp in Salvador. Die Angehörigen wurden über die Verlegung nicht Kenntnis gesetzt. Am 25. Juni erhielt Guimarães von Beamten der Bundespolizei die Information, dass die zwei Vertreter nicht mehr in Salvador seien. Der Anwalt wandte sich an den Generalanwalt der FUNAI, Antônio Salmeirão, laut dessen Auskunft die Indios in Salvador sein sollten.
Am 26. Juni suchte Guimarães in allen Gefängnisse in Salvador erfolglos nach den zwei Indios. Erst am 28. Juni erfuhr er aufgrund eines Hinweises von Patrícia Rodrigues dos Santos, vom Volk Pataxó Hã Hã Hãe, dass Babau und Gil seit 21. Juni im Gefängnis von Itabuna seien. Diese Information stammte vom Superintendenten für Strafsachen vom Sekretariat für Gerechtigkeit, Staatsbürger und Menschenrechte von Bahia, Isidoro Orge Rodriguez. Nachdem Rodriguez keinen entsprechenden Eintrag im Strafregister fand, wandte er sich an den regionalen Superintendenten der Bundespolizei und erhielt die Auskunft, dass die zwei Indios von der Bundespolizei Ilhéus ins Gefängnis nach Itabuna gebracht wurden.
Am 28. Juni gelang Guimarães und Mesquita endlich ein Gespräch mit Babau und Gil. Den beiden geht es trotz der vielen Unregelmäßigkeiten gut. Während des Gesprächs wurden die Anwälte informiert, dass Rodriguez aus Sicherheitsgründen die Verlegung der Indios von Itabuna in die Strafanstalt Lemos de Brito in Salvador angeordnet hat. Nach einer Begegnung mit ihrer Mutter und Schwester wurden die zwei Vertreter nach Salvador überstellt.
Fast einen Monat in Haft
Glicéria geht es besser als vor einer Woche, als sie eine Nichte besuchte, sagte Saulo Feitosa. Er und Mitglieder des CIMI besuchten das Gefängnis von Jiquié, wo Glicéria mit ihrem Baby seit 3. Juni inhaftiert ist.
Das Gespräch fand in einem ruhigen Klima statt, nur wir, Glicéria und das Baby, so Feitosa. Sie bekräftigte ihren Einsatz für die Demarkierung des traditionellen Gebietes ihrer Gemeinschaft. Sie beklagte sich nur über Probleme beim Schlafen und Stillen ihres Sohnes, weil ihre Brust entzündet ist. Allerdings habe sich die Situation seit 23. Juni verbessert, da sie nunmehr eine Zelle mit nur drei statt wie zuvor mit acht Frauen teilt.
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