1,2 Millionen arme Menschen ohne Sozialhilfe 

Nach der Erhebung über Sozialhilfe im Jahre 2010, die kürzlich veröffentlicht wurde, erhalten 10% der Menschen in extremer Armut (Familieneinkommen nur bis zu 70 R$/30€ monatlich) keine staatlichen Leistungen. 

Eines der Ziele des Plans «Brasilien ohne Elend», der im Juni dieses Jahres von Präsidentin Rousseff gestartet wurde, ist es, eine aktive Suche nach diesen Bedürftigen anzustoßen. Diese Initiative soll Sozialarbeiter auffordern, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um Familien, die außerhalb des sozialen Programms sind, aufzufinden. Die Ergebnisse der Zählung 2010 nach dem Einheitlichen Sozialhilfesystem (Suas), die am 21.7.2011 durch das Ministerium für Soziale Entwicklung und Bekämpfung des Hungers (MDS) in Brasilia veröffentlicht wurde, zeigen, dass die Aufgabe komplex ist. Derzeit leben schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen - vor allem im Norden und Nordosten - in extremer Armut, d.h. mit einem Pro-Kopf-Familieneinkommen von bis zu 70 R$ (30€) pro Monat. Diese werden von keiner sozialen Aktion der Regierung erfaßt. Das sind  fast 10% der 16 Millionen Menschen, die in extremer Armut oder genauer im Elend leben. Aber dies ist nicht der einzige Grund zur Besorgnis über die aktuelle soziale Landschaft Brasiliens. Die Umfrage ergab auch, dass 129 Gemeinden noch keine Referenzzentren für Sozialhilfe (Cras) haben. Diese Zentren aber haben die Funktion, die Armen nach ihrer Bedürftigkeit und Gefährdung einzustufen. 

CB/IfB/22/07/2011