Brief der Basisgemeinden anlässlich des
XI. Interekklesialen Treffens an das Volk Gottes 

In Vale do Aço,  eingebettet zwischen Gebirgszügen von  Minas Gerais, haben wir tausende von Lichtern an der Osterkerze entzündet. Wir haben ein Stück Himmel auf die Erde geholt. Es wurde uns warm ums Herz und unser Mund erhielt einen Vorgeschmack an Herzlichkeit, mit dem uns das Volk in Minas Gerais aufgenommen hat. Brot und Käse wurde uns reichlich aufgetischt. 

1. Wir, das heißt die Teilnehmer des 11. zwischenkirchlichen Basisgemeindetreffens, haben uns in der Zeit zwischen dem 19. und 23. Juli 2005 in Ipatinga, Minas Gerais, versammelt.  Von hier aus grüßen wir mit aller Freundlichkeit die Brüder und Schwestern in ganz Brasilien und auch in all den vielen anderen Ländern, alle jene, die mit uns von einer erneuerten Kirche träumen, von einer neuen Gesellschaft. 

2. Wir wissen uns als   Vertreter unserer Gemeinden . Wie sehr wünschen wir, dass unser gemeinsamer Glaube an Jesus, den Auferstandenen, uns verbinde, dass wir unsere Erfahrungen austauschen dürfen, nachdenken können über die Situation der Verbannung, in der sich unser Volk augenblicklich befindet. Wir wollen im Licht des ewigen Wortes und des Zeugnisses Jesu, der als Armer unter uns arm geworden ist, unseren Weg gehen, weil wir glauben, dass wir Widerstand leisten  sollen und von einer Welt träumen dürfen, in der es keine Ausgeschlossenen mehr gibt. 

3. Mit Begeisterung und Freude durften wir die 3806 Personen begrüßen: 3219 von ihnen sind Delegierte, 112  sind Beiräte, 89 sind Vertreter indigener Völker,  288 kamen als besonders Geladene. Wir sind etwa 3000 Laien,  429 Ordensangehörige, 380 Geistliche, 50 Bischöfe. Aus der anglikanischen Kirche kamen zwei Vertreter. Und aus anderen Ländern durften wir 70 Personen begrüßen. Zu ihnen zählen auch jene, die heute zum Sprachrohr der landesweiten Basisgemeinden (CEBs) geworden sind: dazu gehören auch jene Delegierten aus ganz Lateinamerika und aus der Karibik, die sich in Cariacia, im Staate Espirito Santo, zwischen dem 14. und 17. Juli getroffen haben. Bei uns weilten auch 48 Personen anderer christlicher Kirchen.   23 von ihnen üben das Amt eines Pastors aus. Zu den Teilnehmern zählten weiterhin  Vertreter aus  32 indigenen Völkern, Teilnehmern anderer Religionen und afro-brasilianischer Kulte. Verbunden wussten wir uns auch  mit jenen 250 Jugendlichen der Jugendpastoral ganz Brasiliens. Sie hatten im Park von Ipanema ihre Zelte aufgeschlagen. Dieses Fest der Begegnung erhielt dadurch eine weitere Note, denn viele Tausende der örtlichen Gemeinden nahmen daran lebhaft Anteil. Bei den großen Feierlichkeiten weilten sie unter uns, sie fehlten auch nicht bei all den kulturellen und festlichen Höhepunkten. Ein Wermutstropfen wurde uns allerdings gereicht:  schmerzhaft  und bedrückend mussten wir zur Kenntnis nehmen,  Lourdes Dales de Trairão aus Pará starb durch einen Verkehrsunfall. Sie hatte sich zu diesen interekklesialen Treffen auf den Weg gemacht. Wir sprechen der Regional Nord I und vor allem der Familie unser inniges Beileid aus.  


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