Indigene Vertretern fordern Änderungen für die Gesundheitsbetreuung im Süden von Bahia 

Gestern, 27. Jänner 2010 fand ein Gespräch von rund 50 Kaziken und indigenen Vertretern Pataxó und Tupinambá mit Danilo Forte, dem Präsidenten der Nationalen Gesundheitsstiftung (FUNASA), Willian Dell’Oso, dem regionalen Koordinator des Organs in Salvador und Flávio Nunes, dem Direktor für indigene Gesundheit in Brasília statt. 

Die indigenen Vertreter informierten über den argen gesundheitlichen Zustand der Gemeinschaften im Süden von Bahia. Anhand vieler Fälle machten sie die Mängel und Versäumnisse seitens der FUNAI deutlich.  Die Indios ließen ihren Emotionen freien Lauf, kritisierten, klagten und manche weinten, bei den Berichten. Das Fehlen von Fahrzeugen für den Krankentransport sowie die Schließung der schlecht ausgestatteten Gesundheitsstation in Porto Seguro, die erst im September 2009 eröffnet wurde, stellen die größten Probleme dar. 

Kazike Aruan Pataxó, von der Aldeia Coroa Vermelha warf dem Präsidenten der FUNASA vor, dass er kaum Kenntnis von der prekären Lage der Gemeinschaften habe. „Als Präsident müssten sie mehr Einsatz an den Tag legen, um ihr Team besser zu koordinieren. Als Präsident sind sie für die kritische Situation verantwortlich“. Der Kazike verwies auch auf die fehlende Vereinbarung zwischen der FUNASA und den Präfekturen der Region, sowie das Fehlen von Medikamenten. Zudem kritisierte er, dass vom Bezirksplan kaum etwas umgesetzt wurde. 

Warum tun Sie uns das an? Sie töten uns! Warum passiert das?“, fragte der Kazike Jeová Pataxó. Seinem Bericht zufolge gibt es weder Personal noch Medikamente und niemand fühlt sich verantwortlich dafür. „Wenn wir uns an die Verwaltung in Porto Seguro wenden, schickt man uns nach Salvador und in Salvador heißt es, dass Brasília zuständig sei. Ich weiß nicht, wo man sich um uns kümmert. Kommen Sie und kontrollieren ihr Team! Die Bundesregierung muss endlich tätig werden. In den letzten sechs Monaten verschlimmerten sich die Zustände und wir erleben ein Massaker“, so der Kazike. 

Die Probleme der Tupinambá sind mit denen der Pataxó vergleichbar. „Wir haben uns unseren Verwandten Pataxó angeschlossen, denn unsere Gemeinschaft leidet wie sie. Ich bin nicht das erste Mal hier, um Maßnahmen zu fordern“, sagte Sinval Tupinambá. Im Auftrag seines Volkes ersuchte er um die Entlassung des Verwalters von der Station in Ilhéus. 

Mängel in der Kommunikation? 

Nach den Ausführungen der indigenen Vertretern ergriff Danilo Forte das Wort und versicherte, dass man bei seiner Administration offene Türen finde und er sich bemühe, die Bundesstaaten zu besuchen, um sich einen Überblick über die Gesundheitsbetreuung zu verschaffen. „Wir wollen die Autonomie der Bezirke und haben Verträge mit der Staatsanwaltschaft geschlossen, etwa in Mato Grosso“, sagte der FUNASA-Präsident und fügte hinzu, dass er über einige Berichte überrascht sei. Er versprach Maßnahmen und ersuchte Willian Dell’Oso um eine Stellungnahme. 

Dieser beteuerte auch, dass er von vielen Problemen nichts gewusst habe und er Schritte bezüglich der Station in Ilhéus setzen werde. Nach Porto Seguro werde ein Verwalter von Mato Grosso kommen. Bezüglich fehlender Mittel verhandle er mit der Administration des Organs, da er bisher kein Geld zugeteilt bekam. 

Die Medikamente für die Grundausstattung werden jetzt, zu Jahresbeginn zugeteilt und für weitere Anforderungen erwarte man eine Auflistung. Für Porto Seguro und Ilhéus werden neun Fahrzeuge gemietet, bis die anderen repariert sind. Die Ersatzteile wurden bereits geliefert, informierte Dell’Oso. 

Flávio Nunes kündigte eine Reise für den 12 Februar nach Salvador an. Danach werde er die Stationen besuchen, und die Anforderungen klären. Die Indios warten jetzt auf die Einhaltung all dieser Versprechen. 

FUNAI 

Nach dem Gespräch bei der FUNASA begaben sich die Indios zu einer Versammlung mit FUNAI-Präsident Márcio Meira. Er erläuterte das Dekret 7.056/2009 und sagte, die Gemeinschaften sollen mit der lokalen FUNAI verhandeln und Vorschläge ausarbeiten, wo lokale technische Koordinationen und regionale Administrationen eingerichtet werden sollen. 

CIMI /28.01.2010