Vier Kinder Maxakali starben an den Folgen von Durchfall 

Seit Januar 94 Kinder im Krankenhaus behandelt 

Seit anfangs Januar sind bei den Gemeinschaften Makaxali im Bundesstaat Minas Gerais 94 Kinder erkrankt. Sie leiden unter Durchfall. Kinder unter fünf Jahren aus den Aldeias Pradinho und Água Boa in der Gemeinde Bertópolis wurden in die Spitäler der Region gebracht. Vier Kinder starben. 

Vermutlich sind die Erkrankungen auf die Wasserverschmutzung zurückzuführen. Vor drei Jahren hat die Nationale Gesundheitsstiftung (FUNASA) mit den Maxakali erfolglos nach den Ursachen der Verschmutzung gesucht. Seither wurden keine Maßnahmen gesetzt. 

Die meisten Krankheitsfälle gibt es in der Aldeia Pradinho, die als Modell gilt. In dieses Dorf fließt die meiste Unterstützung seitens der FUNASA, der FUNAI und der Präfektur Bertópolis. Leider hat die FUNASA Prävention und Aufklärung vernachlässigt. Das könnte ein möglicher Faktor für den schlechten Gesundheitszustand der Indios sein. 

Da die Pumpe des artesischen Brunnens kaputt war, mussten die Einwohner der Aldeia acht Tage lang Wasser aus dem Fluss schöpfen, das als Trinkwasser nicht geeignet war. Die Gemeinschaft fragte bei der FUNASA bezüglich einer Reparatur oder eines Austauschs der Pumpe an. Die Antwort dauerte länger als erwartet. 

Die FUNASA komme nur gelegentlich und das erschwere eine wirksame Gesundheitsvorsorge, sagte Adalberto Maxakali von Pradinho. Wer dringend medizinische Versorgung brauche, wendet  sich an Bewohner in der Nachbarschaft. Nicht einmal der Krankenwagen wurde bereitgestellt, der für die Maxakali vorgesehen war, kritisierte Adalberto. 

Die mangelhafte Vorbereitung der Mitarbeiter der FUNASA ist eines der größten Probleme. Viele Frauen und Angehörige der erkrankten Kinder erhalten im Haus für Indigene Gesundheit keine angemessene Behandlung. Manche werden von Sicherheitskräften abgewiesen und Kinder spielten auf den Krankenliegen, beklagten indigene Vertreter. 

Eine andere Ursache des Durchfalls könnte die von der FUNASA durchgeführte Suppenausgabe sein, wie indigene Vertreter aus der Aldeia Cachoeirinha berichteten. Die Suppe, von weit her gebracht, war längst kalt, wurde in einem großen Topf auf den Boden gestellt. Zum Schöpfen gab es nur Plastikflaschen mit abgeschnittenem Hals. 

Aktuelle Situation 

Die FUNASA veröffentlichte am 9.2.2010 in eine Presseerklärung, dass die Situation unter Kontrolle sein. Zwölf von 36 Kindern, die zur Behandlung in den fünf Spitälern der Region waren, wurden entlassen. 

Die betroffenen Gemeinden wurden mit Medikamenten und Lebensmittelkörben beliefert, Maßnahmen zur Klärung der Wasserverschmutzung eingeleitet, eine Gruppe beobachtet vor Ort das Auftreten neuer Fälle und kümmert sich um Aufklärung der Bevölkerung sind unter anderem die Reaktion der FUNASA auf die Erkrankungen. Ärzteteams von der Abteilung für Indigene Gesundheit (DESAI) stellen Untersuchungen an, um endliche die Ursache für die Wasserverschmutzung zu entdecken und bereits Erkrankte zu betreuen. 

CIMI/12.02.2010