Frauen in der Politik
Obwohl bei der Präsidentschaftswahl im Oktober von den drei wichtigsten Kandidaten zwei Frauen sind, nämlich Dilma Rousseff (PT) und Marina Silva (PV), würde es den Anteil der Frauen bei den Parlamentswahlen nicht korrekt wiedergeben.
Von den 21.393 Kandidaturen, die beim Obersten Wahlgericht (TSE) registriert sind, wurden nur 4.495 von Frauen eingereicht, das sind 21% der Gesamtkandidaturen. Dabei muss noch berücksichtigt werden, dass sie bei der Vergabe der Mittel für den Wahlkampf und ihren Auftritt im Fernsehen stets benachteiligt werden. Dies gilt für alle Parteien.
Das neue Wahlgesetz verpflichtet aber die Parteien wenigstens 30% ihrer Kandidatenstellen mit Frauen zu besetzen und damit nur 70% mit männlichen Kandidaten. Experten sehen hier Schwierigkeiten voraus.
Vergleicht man den Frauenanteil in den Parteivorständen der Jahre 1981 bis 2007, so stieg ihr Anteil bei der PDT von 4 auf 62, bei der PMDB von 0 auf 11 und bei der PT von 8 auf 26 weibliche Mitglieder.
In der abgelaufenen Legislaturperiode (2006 2010) gehörten dem Nationalkongress 45 weibliche Abgeordnete (8.7%) und 10 Senatorinnen an (12,35%) Hinzu kamen 3 Gouverneurinnen und 106 weibliche Abgeordnete in den Parlamenten der einzelnen Staaten
Schließlich seien noch 505 Präfektinnen und 6.512 weibliche Kreistagsabgeordnete aus den Kommunalwahlen von 2008 erwähnt.
IfB/02.08.2010