CHINA WICHTIGSTER
SOJA-IMPORTEUR BRASILIENS
Streit zwischen China und Brasilien erschüttert Soja-Markt Preise purzeln, nachdem Peking einen Importstopp verhängt hat
Das Tauziehen zwischen den beiden Soja-Giganten Brasilien und China hält den Markt in Atem. Die chinesischen Behörden hatten im April 2004 einen zweimonatigen Bann für 23 brasilianische Sojabohnen-Exporteure erhoben. Damit war praktisch der gesamte brasilianische Soja-Export nach China lahm gelegt. Für die Exporteure bedeutet die Maßnahme bisher Verluste in Höhe von einer Milliarde Dollar, vor allem durch den Preisverfall im Zuge des Konflikts.
Chinas Importbann ließ den ganzen Markt erzittern. Denn der Soja- Markt ist stark konzentriert. Nur drei Länder sind für 80 Prozent der weltweiten Soja-Produktion verantwortlich: Die USA und Brasilien produzieren je etwa ein Drittel, Argentinien etwa ein Fünftel der Gesamtproduktion. Auf der Abnehmerseite ist dagegen China für etwa 30 Prozent der weltweiten Sojabohnenimporte verantwortlich. Zweitwichtigster Importeur ist die Europäische Union (EU), die etwa ein Viertel aller Soja-Importe absorbiert. So ließ der Konflikt zwischen Brasilien und China die internationalen Soja- Preise purzeln. Marktteilnehmer vermuten, dass genau das die Absicht der Chinesen war.
33 |