IBGE/ IfB
1. Wohnverhältnisse
1.1 Sanitäre Verhältnisse
Die Beziehung zwischen Einkommen pro Wohnung und sanitärer Grundversorgung der 46,5 Millionen Wohnungen sind offensichtlich. Für ganz Brasilien gerechnet waren 19% der Wohnungen im Bereich eines halben Pro-Kopf-Einkommens. Im Nordosten lag das Pro-Kopf-Einkommen bis zu einem halben Mindestlohn pro Wohnung bei 37%, während es im Südosten und Süden nur bei 12% lag. In diesem Einkommensbereich gab es nur bei 38,2% der Wohnungen eine angemessene sanitäre Grundversorgung, während diese bei 86,1% lag, wenn das Pro-Kopf-Einkommen bei über 5 Mindestlöhnen lag. Die Zahl von 46,5 Millionen Wohnungen stammt aus der Haushaltserhebung von 2001. Die durchschnittliche Personenzahl pro Wohnung blieb gegenüber 1999 gleich, nämlich 3,6 im städtischen Bereich und 3,9 im ländlichen Bereich. Der Norden und Nordosten zeigen die höchste Durchschnittszahl an Personen pro Wohnung. Die nationale Durchschnittszahl pro Schlafraum blieb bei 2 Personen. Allerdings gibt es leichte regionale Unterschiede.
1.2 Baumaterial
Im Jahre 2001 waren 98,4% der städtischen Wohnungen mit Dachziegeln oder Eternitplatten bedeckt. In den Metropolregionen des Südosten und in Salvador wird seit 1999 eine gegenläufige Tendenz beobachtet, nämlich der Dachziegel durch die Eternitplatte. Das kann einmal darauf hinweisen, dass man den Bau später um ein weiteres Stockwerk erweitern will, kann aber auch am Preis und am regionalen Angebot liegen. Die städtischen Wohnungen sind zu 90% aus Ziegeln errichtet. Die Regionen Norden und Süden weisen einen erhöhten Anteil an Holzbauten auf, nämlich 32,8% bzw. 28,8%, wohl weil dort größere Holzproduktionsstätten liegen. Allerdings sank dieser Anteil seit Beginn dieses Jahrzehnts.
1.3 Besitzverhältnisse
Während im Jahre 1992 70,5% der städtischen Wohnungen Eigenbesitz waren, stieg dieser Anteil im Jahre 2001 auf 73,7%. Allerdings stieg auch die Zahl der angemieteten Wohnungen leicht von 16,3% im Jahre 1999 auf 16,8% im Jahre 2001. Im Norden und Nordosten liegt der Anteil des Eigenheims am höchsten, die der Mietwohnung dagegen im Zentral-Westen.
1.4 Wasserversorgung
Etwa 90% der städtischen Wohnungen erhalten ihr Wasser aus einem Versorgungsnetz mit interner Kanalisation. Der Süden und Südosten besitzt mehr an ein Wasserversgungsnetz angeschlossene Wohnunge als der Norden und Zentral-Westen, wo Brunnen oder Quellen noch häufig sind, nämlich 17,3% bzw. 12,2%.
1.5 Wasserentsorgung
Im Jahre 2001 war etwas mehr als die Hälfte der städtischen Wohnungen an ein Abwasserentsorgungnetz angeschlossen. Ungefähr 76% der städtischen Wohnungen ist an eine Sickergrube oder eine Fäkaliengrube angeschlossen, im Südosten sogar 90%.
Natürlich gibt es auch hier große Unterschiede. Im Norden, Nordosten und Zentral-Westen verfügt nur die Hälfte der städtischen Wohnungen über ein Abwassernetz oder eine Sickergrube. Unterschiede gibt es auch in den Metropolregionen, nämlich 54,1% in Recife und 92,8% in Porto Alegre. Andererseits zeigt die Hausahlterhebung von 2001 auch, dass etwa 9,5 Millionen oder 24,1% der städtischen Wohnungen nur mit rudimentären Fäkaliengruben versehen sind oder die Abfälle werden direkt in Senken, Flüssen, Seen oder ins Meer entsorgt.
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