ZUCKERKRIEG
Ein Stück Gerechtigkeit
Die Geschichte des Handels, sagt Eduardo Pereira de Carvalho, ist eine Geschichte der Kriege, und damit meint der Chef des Zuckerproduzentenverbandes von Sao Paulo in erster Linie Handelskonflikte, die mit Waffen wie Strafzöllen und Ausfuhrsubventionen ausgetragen werden. Aber neuerdings, so sieht es Pereira, ziehen die ärmeren und traditionell schwächeren Länder besser gerüstet in die Schlachten um Marktanteile: Die WTO ist unsere Waffe, sagt Pereira, das ist ein echter Fortschritt für uns.
Aus Ärger über die Zuckersubvention haben Brasilien und Indien die EU vor der Welthandelsorganisation WTO verklagt und Ende April Recht bekommen.
Das Urteil vom 28.04.2005 bedeutet für uns einen wichtigen Sieg erklärte der brasilianische WTO-Botschafter Felipe de Seixas Corrêa, jetzt Botschafter in Berlin. Die Entscheidung werde helfen, die Landwirtschaft in ein Handelssystem einzubinden.Nach Schätzungen der brasilianischen Regierung können Brasilien, Australien und Thailand künftig jährlich fünf Millionen Tonnen Zucker im Wert von 1,2 Milliarden Dollar mehr produzieren als bisher.
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